2022-05-13 - Moldaubootsfahrt, Synagoge, Wenzelsplatz und Heinrichsturm

Heute trafen wir uns erst um 8:00 beim Frühstück um dann um 9:15 zur heutigen Tagestour aufzubrechen. Unser erstes Ziel war der Pier Nummer 5 bei der 'Most Svatopluka Cecha' bzw. 'Tschech-Brücke', von wo aus wir die 'rote' Bootstour antreten sollten.

Vom Hotel zum Pier waren es nur ca. 2 Km, die wir in einer guten halben Stunde geschafft hatten. Da die Abfahrt des Bootes erst um 10:15 geplant war, hatten wir noch etwas Zeit auf der Brücke und am Pier herumzuspazieren.



Pünktlich um 10:15 durften wir auf unser Schiff. Dabei mussten wir durch ein großes Schiff durchgehen um auf unser kleines zu gelangen. Danach machte die Frau Kapitänin die Leinen los und begrüßte die anwesende Gästeschar. Außer uns Vieren hatte sich nur ein weiterer Tourist auf das Boot verirrt.



Wir ließen die Tschech-Brücke hinter uns, fuhren an der St.Nikolaus-Kirche vorbei und unter der 'Manesuv Most / Manes-Brücke' durch.



Bald darauf bekamen wir und zwei Schwäne die Karlsbrücke aus einer für uns noch neuen Perspektive zu sehen. Auch unter ihr fuhren wir hindurch und konnten nun die Brücke mit ihren hölzernen Eisbrechern von der anderen Seite betrachten.





Kurz darauf verließen wir die Moldau und bogen in den 'Certovka-Kanal' ein. Auf diesem Kanal fuhren wir die malerische Strecke, vorbei an altertümlichen Häusern und frechen Bibern, bis zur Großprior-Mühle. Dort endet der Kanal und dann ging es die ganz Strecke wieder zurück bis zum Pier an der Tschech-Brücke.




Nachdem wir angelegt hatten, gingen wir ein paar Minuten und trafen kurz darauf im 'Jüdischen Viertel' (auch Josevof oder Josefstadt genannt) ein. Dort besichtigten wir die 'Staronova synagoga / Old-New-Synagoge'. Sie wurde im 13. JH erbaut, ist die älteste unzerstört erhaltene Synagoge in Europa und noch heute das religiöse Zentrum der jüdischen Gemeinde in Prag.






Ein paar Meter von der Synagoge entfernt liegt der 'jüdische Friedhof' mit seinen bizarren Grabsteinen.



Dann plagte uns wieder einmal der Hunger. Von Wien aus bekamen wir von Eveline einen Restauranttipp. Wir sollten es im 'Soldaten Schwejk' probieren. Uns war die Figur des 'Soldaten Schwejk' zwar bekannt, nicht jedoch ein gleichnamiges Lokal. Die Suche war nicht einfach, da es mehrere Gaststätten dieses Namens gibt, aber beim dritten Versuch haben wir dann noch das von Eveline empfohlene Restaurant gefunden.




Die Ausstattung ist sehr originell. Schwejk sitz persönlich beim Eingang, die Wände sind über und über mit Schwejkmotiven und -sprüchen bemalt und sogar bei den Toilettenanlagen muss man nicht auf Schwejk verzichten.






Und ja, wir haben nicht nur geschaut, sondern auch gegessen. Und wie. Jitka und Karel hatten je eine viertel Ente, Edith ein Gulasch und Franz ein Paprikahuhn. Alle waren mit dem Essen sehr zufrieden. Ein großes Danke an Eveline für diesen Tipp.



Etwas müde vom vielen und guten Essen schlenderten wir zum Wenzelsplatz. Auf der einen Seite begrenzt vom Nationalmuseum, erstreckt sich der Wenzelsplatz in 60 m Breite über eine Länge von 750 m. Viele Ereignisse hat dieser Platz miterleben müssen. Sei es nun das hier wöchentliche Pferdemärkte stattgefunden hatten, oder sowjetische Panzer tot und Unterdrückung brachten, oder sich zwei junge Männer aus Protest selbst verbrannten (Palach und Zajic) oder die 'Samtene Revolution' die Abkehr vom Kommunismus brachte, oder ein ganzes Volk Abschied von ihrem Präsidenten (V.Havel) nahm - ein endloser Reigen dramatischer Ereignisse fand hier statt.       





Zuletzt besuchten wir noch den 'Jindrisska vez / Heinrichsturm'. Obwohl er 67,7 m hoch ist, war es für uns kein Problem in das höchste Stockwerk zu kommen. Hier gab es nämlich einen Lift. Wir machten einen Rundblick über Prag und erfreuten uns an dem aus zehn Glocken bestehenden Glockenspiel.






Unsere heutigen Tagestouren:

vom Hotel zum Pier5

ab jüdische Viertel bis zur Hotelrückkehr